Das Vertrauen ist die Basis für unser seelisches und körperliches Wohlbefinden. Darüber hinaus ist das Vertrauen existentiell bedeutsam für ein Leben in Gemeinschaft und in Beziehungen.
Es gibt zwei Formen von Vertrauen:
Das Vertrauen in sich selbst, in eigene Fähigkeiten.
Das Vertrauen in andere Menschen.
Was bedeutet es zu vertrauen?
Wenn wir uns selbst Vertrauen, glauben wir an die Fähigkeit das Leben zu meistern. Mit dieser Überzeugung mobilisieren wir unsere Potentiale. Dadurch gelingt ein mutiges Handeln in den alltäglichen Herausforderungen. Wir können wachsen und reifen an jeder Aufgabe. Somit erreichen wir leichter die Ziele und erfreuen uns an den Erfolgen. Unser Selbstvertrauen wird gestärkt.
Vertrauen wir einander, fühlen wir uns sicher. Es gelingt uns ein gelassener, wohltuender und inniger Kontakt. Diese seelische und körperliche Nähe erleben wir als Ressource.
Wenn wir glauben, anderen emotional nicht gewachsen zu sein, uns schwächer fühlen, Angst haben vor Kontakt oder zu Misstrauen neigen, blockieren wir uns selbst. Möglicherweise verstehen wir uns selbst nicht und verurteilen uns für unser Verhalten, sowie für unsere Gedanken oder Gefühle.
Wie gelingt Ihnen der Umgang mit Schwierigkeiten?
Erleben Sie sich sicher im Kontakt mit Ihren Mitmenschen?
Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht, dass Sie sich bewusst werden, welche Grundeinstellungen Sie sich in Bezug auf andere Menschen im Laufe Ihres Lebens, oft in frühester Kindheit, zugelegt haben. Mit diesem Bewusstsein können Sie beginnen, neue Denk- und Verhaltensweisen zu erlernen. Die Entscheidung „Neues zu wagen“ ermöglicht Ihnen, heilsame Erfahrungen zu erleben und vertrauensvolle Beziehungen zu Menschen aufzubauen.
Mit Hilfe von Übungen erleben Sie sich selbst im Kontakt und gegebenenfalls auch in Ihrer eigenen Kontaktvermeidung. Ich bin achtsam, falls Sie sich für Ihre negativen Gefühle verurteilen. Sie lernen diese Gefühle anzunehmen, ihre Bedürfnisse zu wahren und Ihre damit verbundenen Wünsche im Kontakt mit dem Gegenüber zu artikulieren. So erleben und stärken Sie ihre eigene Kraft, stehen für sich ein und geben dem Gegenüber die Chance, Ihr Fühlen und Denken kennen zu lernen und darauf einzugehen.
Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben.
Jeder von uns hat neben der Sehnsucht nach Nähe auch eine Angst vor dem Verlust an Freiheit. Wir brauchen den anderen und suchen seine Nähe. Ebenso wollen wir einen genügend großen Abstand und empfinden die Nähe manchmal als Gefahr. Wir sind in einem inneren Konflikt zwischen Abhängigkeit und Autonomie. Das ist der Urkonflikt der Liebe.
Unser Nähe- und Distanzverhalten in Beziehungen ist von unseren frühen Bindungserfahrungen bestimmt.
Beziehungs- und Bindungsängste lassen sich oft indirekt erkennen, z.B. wenn Beziehungen nach mehr oder weniger kurzer Zeit immer wieder scheitern oder beendet werden. Manche spüren auch eine Angst vor Nähe, obwohl sie keine Schwierigkeiten haben Kontakte zu knüpfen. Sobald jedoch eine Beziehung enger wird, tauchen Angst oder Engegefühle auf und Anspannung, Zweifel und Unwohlsein nehmen immer mehr Raum ein. Häufig wird dann bei dem Gegenüber, z.B. dem Partner, jede Kleinigkeit genauestens betrachtet und jede Abweichung von der eigenen Erwartung dazu genutzt, um (wieder) Distanz herzustellen. Durch herbeigeführte Diskussionen wird die Nähe unterbrochen, was dem Betroffenen ein Gefühl der Erleichterung verschafft und die Angst verringert sich.
Oft leiden Klienten mit Bindungsängsten unter ihrer Bindungslosigkeit. Sie bemerken, dass sie ihre eigenen Wünsche verhindern, schaffen es aber nicht, dies aus eigener Kraft zu ändern.
Ein erster wichtiger Schritt ist es, zu verstehen, woher diese Ängste kommen und das richtige Maß an Nähe und Distanz in einer Beziehung wahrzunehmen. Mit Übungen zur Selbstbeobachtung entwickeln Sie ein Gespür für Ihr Bedürfnis an Nähe und Distanz und lernen sich ihrem Gegenüber mitzuteilen.
Das Geheimnis des Lebensglücks besteht darin, dass wir die richtige Nähe finden, um nicht zu frieren und den richtigen Abstand, damit wir uns nicht ständig über unsere Mitmenschen ärgern.
Unsere Grenzen dienen unserem Schutz. Sie geben uns ein Gefühl dafür, wer wir sind und wo wir anfangen und aufhören. Wir brauchen unseren Körper um unsere Grenzen zu spüren und unseren Platz in dieser Welt zu finden und zu halten. Jeder von uns hat seinen persönlichen Raum um sich herum. Dieser gleicht einem Vorgarten, der zum Haus gehört. Wir möchten kontrollieren können, wer sich in diesen hineinbegibt.
Warum es so schwer ist die eigenen Grenzen zu wahren:
- weil man verlernt hat, diese wahrzunehmen
- weil man nicht gelernt hat sie zu artikulieren
- weil man schlechte Erfahrungen gemacht hat seine Grenzen zu zeigen und die damit verbundene Angst wieder auftaucht.
Was passiert bei Grenzüberschreitung?
Werden Grenzen massiv überschritten und halten wir eine Situation nicht mehr aus, weil das was wir fühlen unerträglich ist, flüchten wir in die Dissoziation. Wir verlassen das Haus, unseren Körper, in dem wir leben. Wir empfinden unseren Körper nicht mehr als unser sicheres Heim. Vermutlich möchte niemand in ein Haus einziehen, in dem man das Gefühl hat weder Fenster noch Türen schließen zu können und jeder rein und rauslaufen kann, wie er will.
Dadurch kann es passieren, dass Betroffene ein Leben lang versuchen ohne ihren Körper zu leben. Der eigene Körper, der unser Zuhause in diesem Leben sein sollte, wird als bedrohlich empfunden. Die Angst vor dem eigenen Körper kann so groß sein, dass dieser als Feind gesehen wird. Der Verlust von Körpergefühl führt zu Unsicherheit, Einsamkeit und Angst.
Ich gebe Ihnen Unterstützung Ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen, zu artikulieren und zu verteidigen. Der erste Schritt zur Heilung ist es, wieder den eigenen Körper und die eigenen Grenzen zu spüren. Erst wenn Sie Ihre eigenen Grenzen wahrnehmen, können Sie lernen diese zu verteidigen. Dazu gehört es Menschen sagen zu können: “Pass auf, bis dahin und nicht weiter!“ oder „Nein, das will ich nicht!“. So können Sie Ihre Würde und Integrität wahren. Wenn wir uns sicher sind, dass wir unser Haus schützen und verteidigen können, werden wir wieder in das Haus einziehen und zu uns nach Hause finden.
Glück heißt, seine Grenzen kennen und sie lieben.