Beispiele aus meiner Arbeit

Kontakt

Was ist Kontakt?

Mit allen Sinnen (Sehen, Hören, Sprechen, Riechen, Schmecken, Berühren) bewegen wir uns im Hier und Jetzt und gehen in einen Austausch mit unserer Umwelt.

Warum gehen wir nicht in Kontakt?

  • Angst vor Veränderung
  • Angst vor Zurückweisung
  • die scheinbare Sicherheit der Isolation wollen wir nicht aufgeben
  • der Raum wird unsicher

Kontaktstörungen

Kontaktstörungen dienen der Kontaktvermeidung. Sie gehören zum normalen Spektrum der menschlichen Psyche und können in bestimmten Situationen hilfreich und funktional sein. Wenn diese Störungen jedoch einseitig, übermäßig und unbewusst ablaufen, sind sie pathologisch.

Zum Beispiel dient der Satz „Wir haben uns alle lieb“ der Vermeidung von Auseinandersetzungen.
In einfachen Übungen können Sie sich selbst im Kontakt (bzw. die eigene Kontaktvermeidung) beobachten.

Vertrauen

Eine gute Vertrauensbasis ist wichtig für unser seelisches und körperliches Wohlbefinden und für unsere Beziehungen.

Was bedeutet es zu vertrauen?

Es gibt zwei Formen von Vertrauen:

  • Vertrauen in sich selbst und in seine eigenen Fähigkeiten
  • Vertrauen zu anderen Menschen

Wenn wir uns selbst vertrauen, glauben wir an unsere Fähigkeit, das Leben zu meistern und mit Problemen umgehen zu können. Mit dieser Überzeugung gelingt ein gelassener und vertrauensvoller Kontakt mit anderen Menschen.

Wenn ich glaube, anderen emotional nicht gewachsen zu sein, mich schwächer fühle, dann habe ich Angst und neige zu Misstrauen. Diese Angst dient mir als Schutz, um mich vor frühen schlechten Erfahrungen zu bewahren.

Jeder Mensch hat sich in seinem Leben auf Grund seiner Erfahrungen in der Kindheit eine Grundeinstellung in Bezug auf andere Menschen zugelegt. Wenn wir unsere innere Überzeugung aus alter Erfahrung beibehalten, verhindern wir, mit anderen Menschen neue Erfahrungen zu sammeln und Positives zu erleben. Unser Umgangsstil, durch die alte Erfahrung, ruft in unseren Mitmenschen genau diejenigen Verhaltensweisen hervor, die unsere Erwartungen erfüllen, d.h. wir beeinflussen mit unserer Erwartung unser Verhalten und andere Menschen reagieren entsprechend darauf.

Z.B. wenn du überzeugt bist, etwas nicht erreichen zu können, dann ist es unerreichbar für dich.

Mit der bewussten Entscheidung

  • mir einen Vertrauensvorschuss zu erlauben und
  • mit den positiven Gedanken, dass es liebenswerte und vertrauenswürdige Menschen gibt

habe ich die Möglichkeit, heilsame Erfahrungen zu machen und eine vertrauensvolle Beziehung zu Menschen aufzubauen. Vertrauen lädt Vertrauen ein.

Vertrauen zu wagen ist auch mit dem Risiko verbunden, enttäuscht zu werden.

Deshalb ist es mir wichtig, dass Sie ebenso erfahren, wie sie mit Enttäuschungen und Vertrauensbrüchen umgehen können.

Nähe & Distanz

Wir alle sind auf der Suche nach der lebendigen Nähe. Jeder von uns hat neben der Sehnsucht nach Nähe immer auch eine Angst vor dem Verlust an Freiheit. Wir brauchen den anderen und suchen seine Nähe. Ebenso wollen wir einen genügend großen Abstand und empfinden die Nähe auch als Gefahr. Wir sind in einem inneren Konflikt zwischen Abhängigkeit und Autonomie. Das ist der Urkonflikt der Liebe.

Bindungsangst

Unser Nähe- und Distanzverhalten in Beziehungen ist von unseren frühen Bindungserfahrungen bestimmt.

Beziehungs-und Bindungsängste lassen sich oft indirekt erkennen, z.B. wenn Beziehungen nach mehr oder weniger kurzer Zeit immer wieder scheitern oder beendet werden. Andere spüren auch eine Angst vor Nähe. Oft haben diese Menschen keine Schwierigkeiten Kontakte zu knüpfen. Sobald jedoch Angst oder Engegefühle auftauchen, nehmen Anspannung, Zweifel und Unwohlsein immer mehr Raum ein. Häufig wird dann bei dem Partner jede Kleinigkeit genaustens betrachtet und jede Abweichung von der Erwartung wird dazu genutzt, um (wieder) Distanz herzustellen.

Durch herbeigeführte Diskussionen wird die Nähe immer wieder unterbrochen, was dem Betroffenen ein Gefühl der Erleichterung verschafft und die Angst verringert sich.

Oft leiden Klienten mit Bindungsängsten unter ihrer Bindungslosigkeit. Sie bemerken, dass sie ihre eigenen Wünsche verhindern, schaffen es aber nicht, dies aus eigener Kraft zu ändern.

Ein erster wichtiger Schritt ist es zu verstehen, woher diese Ängste kommen und das richtige Maß an Nähe und Distanz in einer Beziehung wahrzunehmen. Mit Übungen zur Selbstbeobachtung entwickeln Sie ein Gespür und Bedürfnis für Ihr Maß an Nähe und Distanz und lernen sich ihrem Gegenüber mitzuteilen.

„Das Geheimnis des Lebensglücks besteht darin, dass wir die richtige Nähe finden, um nicht zu frieren und den richtigen Abstand, damit wir uns nicht ständig über die Mitmenschen ärgern.“


Schopenhauer

Körperwahrnehmung

Was ist Körperwahrnehmung?

Unter Körperwahrnehmung verstehen wir das aktive Lenken der Aufmerksamkeit auf unser Körperinneres.

Wir nehmen unseren Körper über mehrere Teilsinne, z.B. Tastsinn, Gleichgewichtssinn und Tiefensensibilität wahr. Die Informationen über Stellung, Spannung und Bewegung der Körperteile, Balance und Kraftwirkung machen jede Form von Bewegung erst möglich. Für alle alltäglichen, automatisierten Bewegungsabläufe wie Gehen oder Fahrrad fahren benötigen wir eine funktionierende Körperwahrnehmung. Wir spüren, wie der Sessel, auf dem wir sitzen, geformt ist oder wir können schätzen, wie viel Inhalt in der Saftpackung ist, wenn wir sie anheben.

Eine weitere wichtige Rolle für die Wahrnehmung des Körpers spielt zudem das Gedächtnis. Die Interpretationen von Tiefensinn und Tastgefühl müssen nach der Geburt erst erlernt werden. Wie fühlt es sich an, eine Tür zu öffnen? Ein Kind greift viele Male zu und wenn es genug Erfahrung gesammelt hat, sieht es einer Tür von weitem an, wie schwer- oder leichtgängig sie ist.

Der Einfluss der Körperwahrnehmung auf unser Leben

Die Entwicklung über Wahrnehmung und Bewegung vollzieht sich nicht nur nach außen, in Bezug auf die Umwelt, sondern auch nach innen, in Bezug auf den eigenen Körper. Bewegung und Wahrnehmung sind zentrale
Bestandteile der Persönlichkeitsentwicklung und haben großen Einfluss auf unser Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

Menschen mit einer guten Körperwahrnehmung sind sicher in ihren Handlungen und Bewegungen und können in ungewohnten Situationen angemessen reagieren und handeln. Das Kennen des eigenen Körpers vermittelt ihnen Zuversicht und Selbstvertrauen und ihr positives Selbstbild spiegelt sich meist in einer aufrechten Haltung wieder.

Wenn wir versuchen, mit der beschleunigten Taktung des heutigen Lebens (Informationsvielfalt, schnelle Veränderungen und Komplexität) mitzuhalten, verlieren wir dabei oft den Kontakt zu uns selbst. Unser
Körper meldet sich zu Wort und wir hören ihn nicht mehr.

Körperwahrnehmung ist trainierbar

Ist uns die Fähigkeit zur Körperwahrnehmung im Alltag verloren gegangen, können wir sie uns zurückholen.

Unsere Wahrnehmung findet immer im gegenwärtigen Moment statt. Die Wahrnehmungsübungen helfen uns, in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren und mit dem zu sein, was gerade ist. Besonders hilfreich können Wahrnehmungsübungen sein, wenn wir in unangenehmen Empfindungen oder Situationen sind. Schon das Schließen der Augen erlaubt uns einen visuellen Rückzug und ein Erspüren von uns selbst.

In der Selbstbeobachtung erfahren Sie, Spannungen frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu verändern. Ihre eigenen Erkenntnisse ermöglichen Ihnen, neue Handlungen und Bewegungen auszuführen.

Grenzen

Was sind Grenzen?

Jeder von uns hat seinen persönlichen Raum um sich herum. Dieser gleicht einem Vorgarten, der zum Haus gehört. Wir möchten kontrollieren können, wer sich in diesen hineinbegibt. Unsere Grenzen dienen unserem Schutz und wir brauchen ein klares „NEIN“, damit unsere Grenzen nach außen erkennbar sind. Sie geben uns ein Gefühl dafür, wer wir sind und wo wir anfangen und aufhören. Wir brauchen unseren Körper mit seinen Grenzen, um uns zu spüren und unseren Platz in dieser Welt zu finden und zu halten.

Warum es so schwer ist, Grenzen zu wahren

Grenzen werden häufig nicht gesetzt,

  1. weil man verlernt hat, diese wahrzunehmen
  2. weil es verboten war, seine Grenzen zu zeigen und ein schlechtes Gewissen aufkommen könnte
  3. weil es gefährlich war, seine Grenzen zu zeigen und die damit verbundene Angst auftaucht
  4. weil man sie zwar spürt, aber keine Erfahrung darin hat, seine Grenzen zu artikulieren

Was passiert bei Grenzüberschreitung?

Werden Grenzen zu massiv überschritten und halten wir eine Situation nicht mehr aus, weil es zu unangenehm ist, was wir fühlen, flüchten wir in die Dissoziation. Wir verlassen das Haus, in dem wir leben: unseren Körper. Wir empfinden unseren Körper nicht mehr als sicheres Heim und wollen deshalb auch nicht mehr einziehen.

Dadurch kann es passieren, dass Betroffene ein Leben lang versuchen ohne ihren Körper zu leben. Der eigene Körper, der unser Zuhause in diesem Leben sein sollte, wird als bedrohlich empfunden. Die Angst vor dem eigenen Körper, als vermeintlicher Sitz des Schreckens ist oft so groß, dass dieser als Feind gesehen wird. Der Verlust von Körper und Sicherheit führt zu Einsamkeit und Angst. Wir finden nicht nach Hause und fühlen uns allein und verloren. Man möchte nicht in ein Haus einziehen, in dem man das Gefühl hat weder Fenster noch Türen schließen zu können und wo jeder rein und rauslaufen kann, wie er will.

Deshalb ist ein wichtiger Schritt für die Heilung die eigenen Grenzen zu spüren, den Raum um sich herum klar halten zu können und zu lernen seinen Körper zu verteidigen.

Mit praktischen Übungen zeige ich meinen Klienten, sich kennen und spüren zu lernen, seine eigenen Grenzen zu artikulieren und die Würde und Integrität zu wahren.

Nur wenn wir uns sicher sind, dass wir unser Haus schützen und verteidigen können, werden wir wieder in das Haus einziehen wollen und zu uns nach Hause finden.

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